Deutschland belegt im Jahr 2023 auf der Rangliste der größten Treibhausgasemittenten den 9. Platz. Nirgends auf unserem Kontinent wird mehr CO2 ausgestoßen als im rheinischen Braunkohlerevier. Für den internationalen Klimaschutz ist es daher besonders wichtig, dass Industrieländer wie Deutschland schnell aus der fossilen Energiegewinnung aussteigen und zeigen, dass es Alternativen gibt.
Nicht nur, weil das den Ausstoß von Treibhausgasen stark reduzieren und vielen anderen Staaten Mut machen kann, sondern auch, weil gerade die reichen Länder in der Vergangenheit bereits viele Klimagase ausgestoßen haben: Laut einer Erhebung von Carbon Brief sind gerade einmal 10 Länder für 62 Prozent der gesamten Treibhausgasemissionen seit 1850 verantwortlich. Auch Deutschland gehört zu diesen Ländern und lag 2021 mit 88 Milliarden Tonnen Emissionen auf Platz 6 der historisch gesehen größten Treibhausgasemittenten. Diese Staaten haben dadurch bei ärmeren Ländern und künftigen Generationen bereits hohe “Klima-Schulden” angehäuft. Sie müssen deswegen ihre Verantwortung wahrnehmen und handeln, damit es eine gerechte Lösung für den internationalen Klimaschutz geben kann.
Natürlich ist Klimaschutz eine globale Aufgabe. Doch um Klimaschutz international voranzubringen, müssen einzelne Länder vorangehen. Wir können zeigen, dass es möglich ist, erfolgreich Klimaschutz umzusetzen und davon sogar zu profitieren. So hat in Deutschland beispielsweise die Windenergie-Branche seit der Wende deutlich mehr Jobs geschaffen als in der Braunkohlewirtschaft weggefallen sind. Auch hat es Deutschland in den vergangenen Jahren geschafft, den Ausbau Erneuerbarer Energien maßgeblich voranzutreiben: Inzwischen können bereits über 50% des Strombedarfs in Deutschland durch Erneuerbare Energien gedeckt werden. Wenn einzelne Länder ambitionierte nationale Klimapolitik betreiben, kann das international für neue Dynamik sorgen.