Im Pariser Klimaabkommen hat sich die internationale Staatengemeinschaft verpflichtet, die Erderwärmung auf unter 2° Celsius und möglichst auf 1,5° Celsius zu beschränken. Das halbe Grad hat bereits massive Konsequenzen. Bei einer Erwärmung von 1,5° Celsius besteht noch die Chance, dass ein Teil der weltweiten Korallenriffe überlebt. Bei der Erwärmung um zwei Grad
ist das Sterben aller Riffe so gut wie sicher – und damit der Lebensgrundlage von einer halben Milliarde Menschen. Auch der Meeresspiegel steigt bei einer Erwärmung um zwei Grad um rund zehn Zentimeter mehr. Das macht für viele Inselstaaten den Unterschied zwischen Überleben und Untergang. Und bei all dem gilt: Die Erwärmung der Erde durch fortdauernden CO2-Ausstoß vollzieht sich nicht linear. Steigende Temperaturen beschleunigen die Erwärmung zusätzlich. Zum Beispiel indem klimaschädliches Methan aus auftauendem Permafrostboden entweicht oder schmelzendes Eis an den Polen zu einer weiteren Erwärmung des Meeres beiträgt. Jedes Zehntel Grad birgt das Risiko, dass unkontrollierte und unumkehrbare Prozesse in Gang gesetzt werden.