Damit die weltweiten Emissionen ab 2030 signifikant sinken, dürfen wir nicht erst 2030 anfangen, Maßnahmen zu ergreifen. Denn viele Maßnahmen brauchen Zeit, bis sie tatsächlich ihre volle Wirkung entfalten. Noch wichtiger ist aber: Insbesondere für die ärmeren Staaten im globalen Süden bedeutet es eine extreme Belastung, die Emissionen zu reduzieren - für so reiche Staaten wie Deutschland ist die Belastung ungleich kleiner. Zugleich haben die reichen Länder in der Vergangenheit schon viel mehr CO2 ausgestoßen, als die Menschen im globalen Süden. Sprich: Wir haben unser Emissionsbudget schon so gut wie verbraucht. Das bisschen, was wir als gesamte Menschheit noch emittieren dürfen, steht dem globalen Süden zu. Und das wiederum bedeutet, dass Deutschland (und die anderen Länder des globalen Nordens) sofort handeln müssen - und nicht erst 2030. Ähnlich sagt es auch der Klimaforscher Hans-Otto Pörtner, der am IPCC-Bericht mitgearbeitet hat: "Entscheidend sind die nächsten zehn Jahre". http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/klimawandel-ipcc-bericht-zum-1-5-grad-ziel-vorgestellt-a-1231805.html