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Wie entscheidet Campact sich für ein Kampagnenthema? - Wissensdatenbank / Kampagnen und Positionen / Kampagnenvorschläge - Support

Wie entscheidet Campact sich für ein Kampagnenthema?

Autorenliste

Wir bekommen viele tolle Anregungen von Campact-Unterstützer*innen, das eine oder andere Thema aufzugreifen. Wir sind immer sehr dankbar über diese Anregungen – und aus vielen entstehen auch wirklich Kampagnen. Aber leider können wir nicht alle wichtigen Themen aufgreifen. Und dann erreicht uns oft die Frage: Warum macht Ihr nichts dazu? Hier versuchen wir diese Fragen zu beantworten.

Campact kann "nur" etwa zehn Kampagnen pro Jahr machen, denn auch unsere Arbeitskapazität ist begrenzt. Entsprechend sorgfältig müssen wir unsere Kampagnenthemen auswählen.

Welche Themen greift Campact auf?

Wir haben keinen von vornherein begrenzten Themenkatalog, aber einige Leitlinien, an denen wir uns orientieren. Wichtig ist für uns, dass die Themen große öffentliche Relevanz besitzen. Und sie müssen zu den Grundsätzen von Campact e.V. passen. Campact ist eine Bürgerbewegung, mit der sich über 2 Millionen Menschen für progressive Politik einsetzen. Wir sind für den ökologischen Umbau der Gesellschaft, wollen demokratische Teilhabe stärken und Bürger*innenrechte verteidigen. Wir wollen den Sozialstaat stärken und Steuergerechtigkeit herstellen. Wir werden aktiv gegen Diskriminierung und setzen uns für Gleichberechtigung ein. Und wir engagieren uns für internationale Gerechtigkeit und friedliche Konfliktlösungen. Näheres zu diesen Grundpositionen findest Du hier:

https://www.campact.de/campact/ueber-campact/die-positionen/

Wann wird Campact aktiv?

Campact wird normalerweise erst dann aktiv, wenn es einen aktuellen Politikprozess gibt, ein Thema also auf der politischen Agenda ist und in absehbarer Zeit eine Entscheidung ansteht. Das Thema soll gesellschaftlich von hoher Relevanz sein und breit diskutiert werden. Denn dann kann der Protest von zehntausenden Bürger*innen wirklich den Unterschied bei einer anstehenden politischen Entscheidung machen. Das kann passieren, wenn es in der Regierungskoalition unterschiedliche Positionen gibt und wir eine davon bestärken können. Oder wenn ein Gesetz noch den Bundesrat passieren muss und wir durch Protest darauf hinwirken können, dass sich einzelne Länder noch umentscheiden. Manchmal sind Politiker*innen so angreifbar, dass sie plötzlich auch vorher undenkbare Entscheidungen treffen – wie etwa beim Atomausstieg nach Fukushima. Wenn wir ein Thema aufgreifen, kooperieren wir in der Regel mit Fachorganisationen, die besonderes inhaltliches Know-how einbringen.

Ein weiteres Kriterium ist für uns, wie sehr sich die über 2 Millionen Campact-Unterstützer*innen für das Thema interessieren. Dazu machen wir regelmäßig Umfragen unter jeweils 5.000 zufällig ausgewählten Campact-Unterstützer*innen. Deren Zustimmung oder Ablehnung eines Themas ist für uns ein wichtiges Entscheidungskriterium. Denn wir wollen Kampagnen machen, die auf überwältigende Zustimmung unter den Campact-Unterstützer*innen stoßen. Es kommt regelmäßig vor, dass Petitions-Themen wieder fallen gelassen werden, die nicht auf das nötige Quorum von 80 bis 90 Prozent Mindestzustimmung stoßen. Darunter könnte sich auch das von Dir vorgeschlagene Thema befinden.

Welche Gründe habt Ihr noch, Themen nicht aufzugreifen?

Die möglichen Kampagnenthemen sind sehr zahlreich. Jedes aufzugreifen ist für uns schlichtweg nicht möglich. Neben den inhaltlichen Kampagnenkriterien gibt es weitere Faktoren, die bei uns die Entscheidung für oder gegen ein Thema beeinflussen, u.a. dass ein Thema bundesweite Bedeutung oder zumindest Ausstrahlung auf die Bundespolitik haben muss.  

Das letzte Kriterium ist ein sehr menschliches: Arbeitsbelastung. Wir sind ein Team von rund 80 Menschen, das ständig Kampagnen vorbereitet, startet und begleitet. Wir haben manchmal so viel zu tun, dass wir viele mögliche Themen – so interessant sie auch sind – nicht auch noch aufgreifen können. Oft müssen wir uns aber auch zwischen mehreren Themen, die gerade „brennen“ entscheiden. Und dabei fällt vielleicht gerade das Thema unter den Tisch, das Dir am meisten am Herzen liegt. Dafür bitten wir um Verständnis. 

 Können Bürger*innen bei Campact auch selbst Kampagnen starten?

Ja, seit Ende 2014 können auch Bürger*innen und selbst Online-Petitionen und Kampagnen bei uns starten. WeAct ist Campact zum Selbermachen: Mit wenigen Klicks kann jede*r selbst eine Petition aufsetzen und im Netz verbreiten - und zwar nach hohen Datenschutzstandards und mit der Unterstützung von Campact. Sammel Unterschriften für Dein Anliegen, informiere die Unterstützer*innen Deiner Petition über Neuigkeiten und lade die Unterschriften zur Übergabe an Politiker*innen oder Unternehmen herunter - all dies ist möglich mit WeAct. Kampagnen, die auf große Zustimmung stoßen, empfehlen wir an andere Campact-Unterstützer*innen weiter und geben ihnen so zusätzlichen Anschub.

WeAct ist genau wie Campact eine Plattform für sozialen, ökologischen und demokratischen Wandel. Darum achten wir darauf, dass Petitionen auf WeAct den Grundwerten der Campact-Community entsprechen, wie etwa soziale Gerechtigkeit, ökologische Nachhaltigkeit, Gleichberechtigung und Toleranz.

Hier geht es zu WeAct: https://weact.campact.de

Oder direkt mit wenigen Klicks selbst eine Petition starten https://weact.campact.de/petition/new

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