Zum Hauptinhalt springen

Was macht Campact gegen die Fluchtursachen? - Wissensdatenbank / Kampagnen und Positionen / Kampagnenvorschläge - Support

Was macht Campact gegen die Fluchtursachen?

Autorenliste

Klar ist: Wir müssen die Fluchtursachen bekämpfen und nicht die Geflüchteten! Doch das ist leider leichter gesagt, als getan. Campact macht seit über zehn Jahren Kampagnen, die direkt oder indirekt auch mit Fluchtursachen zu tun haben:

- Unsere Kampagnen für die Energiewende, den Kohleausstieg und den Klimaschutz dienen auch der Bekämpfung von Fluchtursachen. Denn wenn die globale Erwärmung ungebremst so weiter geht, wird es bald noch mehr Klimageflüchtete geben. Der Darfour-Konflikt im Sudan gilt unter Expert*innen als einer der ersten Klimakriege. Und der blutige Bürgerkrieg in Syrien hat seine Ursache unter anderem auch in einer der schlimmsten Dürrekatstrophen in der Geschichte des Landes.

- Unsere Kampagnen für 100 Prozent erneuerbare Energien und mehr Energieffizienz haben auch zum Ziel, das künftig keine Kriege mehr um Öl oder andere knapper werdende Rohstoffe geführt werden müssen.

- Unsere Kampagne gegen Panzerlieferungen nach Saudi-Arabien und für eine restriktivere deutsche Rüstungsexportpolitik ist ebenfalls ein Beitrag zur Beseitigung von Fluchtursachen.

- Mit unserer Kampagnen gegen Exportsubventionen für europäische Agrarprodukte und eine Agrarwende wollen wir auch die Kleinbäuer*innen in den armen Ländern des Südens vor ruinöser Konkurrenz durch die europäische Agrarindustrie schützen.

Wir könnten diese Liste noch lange fortsetzen. Trotzdem werden wir immer wieder gefragt, warum wir keinen allgemeinen Appell für die Bekämpfung von Fluchtursachen starten? Die Antwort ist: Weil uns unsere Erfahrung gelehrt hat, dass je allgemeiner und abstrakter ein Online-Appell ist, desto nutzloser ist er. Wenn man nur ganz vage und allgemein davon redet, dass Fluchtursachen bekämpft werden müssen, dann werden alle applaudieren - aber es ändert sich trotzdem nichts. Denn sobald es konkret wird und man sich zum Beispiel mit der Agrarindustrie in Europa anlegen müsste, wird der Beifall schwächer. 

Campact kann pro Jahr nur etwa zehn große Kampagnen machen. Daher starten wir normalerweise nur dann Kampagnen, wenn eine konkrete politische Entscheidung auf der Kippe steht und die Campact-Unterstützer*innen wirklich einen Unterschied machen können. Das gilt auch bei der Bekämpfung von Fluchtusachen. Denn wie schon Erich Kästner sagte: "Es gibt nichts Gutes, außer man tut es."

Hilfreich Nicht hilfreich
Datenschutzerklärung Impressum